Zum Inhalt springen

036 – Aller Anfang…

Sonntag, Aufwachen in Tokyo. Aus dem 21. Stock sieht man das große Schienennetz von Shinagawa Station. Zum Frühstück machen wir – uns auf zu einem kleinen Café. Der Himmel sieht düster aus und urplötzlich geht es los, erst wenige große Tropfen, dann öffenen sich die Schleusen. Von einem kleinen Unterschlupf eines Parkplatzes, sehen wir, wie das Wasser die Straße runterströmt. Der Regen kommt in Wasserschwaden, an den Fußgängern klebt die nasse Kleidung. Es blitzt und donnert. Wir lernen einen Tag später, dass es ein Taifun war. – Das Café entpuppt sich als Mini-Bäckerei, keine Tische, keinen Kaffee, nur Cash. Dafür überaus freundliche Japanerinnen, die uns einen Mini-Tisch nach draußen bringen, als wir unter dem winzigen Vordach auf einer schmalen Bank Platz genommen haben, um unsere Brötchen zu essen. Als der Regen weniger wird, laufen wir los – Regenschirme kaufen im nächsten Supermarkt – und enden für unseren ersten Kaffee doch im Starbucks.

Montag, Wohnsitz melden, Bankkonto eröffnen, SIM Karten kaufen. Was in China eine Stunde dauert, dauert in Japan drei. Die Dokumente brauchen weniger rote Stempel, dafür diverse Durchschläge. Obwohl all unsere Unterlagen und Daten längst vorliegen, müssen sie von uns persönlich in aufwändige Formulare übertragen werden. Die Diskussion über unsere Namen sind schwierig: In meiner Residence Card steht jetzt: Reinhart Weinkauf Susanne. Meinen Namen in Kanji übertragen muss ich nicht – Glück gehabt. Am Ende werden alle Eintragungen im Formular noch einmal vorgelesen und dann in unserem Beisein in den Computer eingegeben…Nach einer halben Stunde Wartezeit und ersten ausgefüllten Formularen stellt sich heraus, dass wir das Bankkonto leider nicht eröffnen können. In der Bestätigung meines Arbeitgebers ist mein Name falsch angegeben (Susanne Reinhart), dieser muss identisch mit der Residence Card sein. Wir bieten an, meinen Arbeitgeber anzurufen oder per Mail eine Bestätigung einzuholen, dass ich tatsächlich die Person bin, die bei Evonik Japan arbeitet. Keine Chance. Es gibt einen weiteren Termin für den Folgetag, an dem wir knapp 3 Stunden in der Bank verbringen. Zu dem Prozedere gehört u.a. dass ich eine Geheimzahl 12 Mal in die Tastatur klimmere und zu guter Letzt in ein Formular eintrage und mit einem Aufkleber abdecke.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert