Christiane schwärmt schon die ganze Zeit von der kleinen Sushi-bar in Shinagawa. Im Januar finden wir einen gemeinsamen Termin und verbringen einen großartigen Abend!
Der Laden ist klein, ein schmaler Schlauch. An der einen Seite der Tresen, hinter dem der Sushi-Meister steht, davor 10 Plätze, von denen wir 6 belegen. An den beiden anderen Enden sitzt jeweils ein Paar. Die einen feiern Geburtstag (oder war es ein Jahrestag?). In dieser Art Sushi-Bar gibt es keine Speisekarte, auch keine aus Plastik modellierten Gerichte im der Vitrine, anhand derer man sich sein Gericht aussuchen kann. Der Sushi-Maestro hat gut eingekauft und zaubert. Serviert wird direkt über den Tresen hinweg jeweils auf ein kleines Holzbrettchen. Es beginnt harmlos. Die Frau des Shushiyo’s bringt die ersten Flaschen Bier. Schon kurz danach wird uns von den anderen Gästen nachgeschenkt. Die beiden Gastgeber stoßen auch mit uns an. Es ist eine heitere Runde. Der Fisch ist hervorragend. Stolz präsentiert der Meister seine Einkäufe, den Fatty Tuna, der im Mund schmilzt. Bei der Muschel, die noch lebt, bin ich raus. Laurens isst sie. Als Special gibt es gegrillte Tuna-Kiemen, so lecker!
Inzwischen trinken wir Sake. Nachgeschenkt wird von allen Seiten. Die Stimmung steigt, der Sushi-Meister führt Schnitzkunsstücke mit seinem großen Messer bei geschlossenen Augen vor, seine Frau mag Karaoke, am liebsten Queens, Michael Jackson und Beatles, wobei nicht sie singt, sondern die Gäste. Wir geben alles, singen und tanzen. Die Japanerin ist im Glück, himmelt die blauäugigen Jungs an und dirigiert (nicht unbedingt im Takt) und schreit ab und zu laut „Yeeeaaah!“
Als sie uns hinausbegleitet, bedankt sie sich viele Male und sie sagt „come back, please!“ – Ja, das werden wir.









