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042 – erster Wochenendausflug KANAZAWA

Am ersten verlängerten Wochenende starten wir durch: Um 6.17 Uhr startet der Shinkanzen an der Tokyo Station. Natürlich pünktlich. Bahnfahren macht hier großen Spaß, weil es funktioniert. Das Ticketkaufen ist etwas umständlich (Tatsächlich gehen viele Japaner vorab zum Bahnhof, um Karten am Schalter zu lösen). Aber sonst ist alles easy. Die Wagen halten immer am vorgesehen Bahnsteig, der gebuchte Wagen dort, wo die Markierung am Bahnsteig es anzeigt. Umgekehrte Wagenreihung lässt sich wahrscheinlich gar nicht ins Japanische übersetzen. – Um 6.20 Uhr öffnet die Frau neben uns im Zug ihr erstes Asahi-Bier, Prost! Dazu große Bento-Box. Noch vor 7 Uhr zischt es es zum 2. Mal – Prost! Wir dösen derweil vor uns hin, zu früh, um an Nahrungsaufnahme oder Trinken zu denken. In Kanazawa kehren wir ins erste Café ein. Es gibt guten Kaffee und French Toast. Die angrenzende Touristen-Information versorgt uns mit brauchbaren Karten und englischen Prospekten (auch in 6 weiteren Sprachen erhältlich, die aber so aussehen, als wenn sie länger nicht nachgefragt wurden. Kanazawa spürt das Ausbleiben der Touristen wie viele andere Japanische Reise-Hot-Spots).

Unser erstes Ziel ist die große Markthalle. Es gibt Austern, Shrimps, Octopus und natürlich Thunfisch in verschiedenen Qualitäten. Seespinnen und Hummer liegen in großen Kästen, Seeigel werden probiert, Sushi kann man aus dem Automaten kaufen. Vor der Halle gibt ein verkleideter Samurai seine Vorstellung für die Besucher. Weiter gehts zu den Kenroku-Gärten, die mit zu den schönsten des Landes zählen. Viele junge Paar oder Gruppen von jungen Frauen kommen im Kimono hierher und posieren vor dem See, der berühmten 2-füßigen Laterne, dem alten Teehaus. Tolle Foto-Motive auch für uns. Die Frauen sehen wirklich toll aus in den bunten Gewändern, bei den Männern hat es irgendwie immer den Anschein, als wenn sie gerade aus dem Wellness-Bereich kommen. – Der Park strahlt Ruhe aus, die nur von den Zikaden gestört werden (von denen unsere Nachbarin sagt, dass man sie im Herbst von den Straßen kehren muss, wenn sie tot von den Bäumen fallen). In einem Teehaus sitzen wir auf Tatami und essen kalte Udon-Nudeln. Der leichte Windzug durch die geöffneten Fenster ist wohltuend bei immer noch 30 Grad Außentemperatur.

In den zweieinhalb Tagen bekommen wir viel geboten in Kanazawa: alte Samurai-Viertel mit Häusern, die man besichtigen kann. Schöne Schreine, belebte Tempel, die restaurierte Burg. Das Blattgold Museum (Kanazawa ist Blattgoldberühmt, Blattgold-Eis ist der Renner!) Bunte Viertel mit schmalen Gassen, alten Holzhäusern und kleinen Läden, aber auch eine lustige Pride-Parade und ein geniales Jazz Festival, das sich über die ganze Stadt mit 10 Bühnen erstreckt. Stündlich wechseln die Musiker. Tolle Musik, wir essen an den Food-Trucks und tanzen noch nachts auf den Straßen.

Der Jahrhundert Taifun erwischt uns am Abfahrtstag nur am Rande. Der Shinkanzen bringt uns pünktlich wieder nach Tokyo. Dort gibt es noch heftigen Regen, der Wind heult in dieser Nacht um unser Haus. Am Folgetag scheint wieder die Sonne, als wäre nichts gewesen.

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